Conegliano Valdobbiadene, eine zauberhafte Region in Venetien, Italien, ist die unbestrittene Heimat des Prosecco. Die Landschaft von Conegliano Valdobbiadene ist von beeindruckenden Hügeln geprägt und zeichnet sich durch historische Weinberge und eine lange Tradition in der Weinproduktion aus. Der Weinbau hat hier eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1772 zurückreicht.

Prosecco aus Valdobbiadene verkörpert nicht nur ein Getränk, sondern eine Kunstform, Kultur und eine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Die Weinberge, die sich über die steilen Hügel erstrecken, werden von lokalen Winzern seit vielen Generationen liebevoll gepflegt. Diese Winzer setzen auf eine Kombination aus traditionellen Anbaumethoden und modernen Techniken, um höchste Qualitätsstandards zu erreichen.

Das einzigartige Mikroklima und die kalkhaltigen Böden von Valdobbiadene verleihen dem Prosecco seine unverwechselbare Frische und Eleganz. Die Region profitiert von einem gemässigten Klima mit ausreichend Sonnenschein und kühlen Nächten, was den Trauben optimale Reifebedingungen und ein ausgewogenes Säureverhältnis verleiht. Diese besonderen natürlichen Gegebenheiten spielen eine entscheidende Rolle für die Qualität und den unverkennbaren Geschmack des Prosecco.

Valdobbiadene ist das Zentrum der Prosecco Superiore DOCG (Denominazione di Origine Controllata e Garantita), der höchsten Qualitätsstufe für italienischen Prosecco. Nur Prosecco, der in dieser speziellen Region angebaut und nach strengen Richtlinien produziert wird, darf das begehrte DOCG-Siegel tragen. Dieses Siegel ist ein Gütesiegel, das den Verbrauchern höchste Qualität garantiert.

Prosecco Valdobbiadene beeindruckt mit einer breiten Palette von Aromen, von fruchtigen Noten wie Apfel, Birne und Zitrusfrüchten bis hin zu blumigen und nussigen Nuancen. Die feine Perlage, also die zarten Bläschen, ist ein weiteres Qualitätsmerkmal, das den Prosecco zu einem prickelnden Genuss macht. Jeder Schluck erzählt die Geschichte der Region, ihrer Bewohner und der Leidenschaft, die in jede Flasche einfliesst.

Die Traube, aus der Prosecco hergestellt wird, war früher sowohl als Prosecco, als auch als Glera bekannt. Diese Traubensorte, die dünnhäutig und grün ist, wird seit Jahrhunderten in den Regionen Venetien und Friaul in Norditalien angebaut.

Im Jahr 2009 entschieden die italienischen Behörden, angesichts der zunehmenden Anpflanzungen in der Neuen Welt, den Namen "Prosecco" rechtlich zu schützen und die Rebsorte offiziell in "Glera" umzubenennen. Dieser Schritt ähnelte dem französischen Vorgehen, den Namen Champagne als Herkunftsort zu schützen. In demselben Jahr erhielt die Appellation Conegliano Valdobbiadene den Status einer Denominazione di Origine Controllata e Garantita (DOCG), der höchsten italienischen Weinklassifizierung.

In Italien dürfen Weine nur als Prosecco bezeichnet werden, wenn sie in drei spezifischen Appellationen produziert werden und zu mindestens 85% aus Glera bestehen. Trotzdem verwenden auch Produzenten im Ausland den Begriff für ihre Weine, was häufig zu rechtlichen Auseinandersetzungen führt.

Glera ist eine ertragreiche Rebsorte und höhere Erträge neigen dazu, neutralere Weine hervorzubringen. Der moderat hohe Säuregehalt der Traube macht sie ideal für die Herstellung von Schaumweinen. Glera-Weine zeichnen sich durch Aromen von Melonen, Pfirsichen, Birnen und weissen Blüten aus und sind in der Regel leicht bis mittelkräftig. Je nach Vorlieben des Winzers und der Menge an Restzucker variiert der Alkoholgehalt.

Auf italienischen Weinetiketten sind die Abkürzungen DOC und DOCG zu finden, die für Denominazione d'Origine Controllata (DOC) und Denominazione d'Origine Controllata e Garantita (DOCG) stehen. Diese Bezeichnungen sind gesetzlich festgelegt und stehen für Qualitätsstufen der besten italienischen Weine.

Prosecco DOC
Diese Bezeichnung kann für Frizzante und Spumante aus dem gesamten Prosecco-Gebiet verwendet werden, ohne eine spezifische Herkunftsangabe. Obwohl diese Klassifikation normalerweise die Grundqualität kennzeichnet, können auch hochwertige Prosecco DOC gefunden werden.

Prosecco DOC Treviso und Prosecco DOC Trieste
Die Ergänzung von Treviso und Trieste auf dem Etikett weist nicht auf eigenständige DOC-Gebiete hin, sondern stellt eine besondere Herkunftsangabe dar, die vom Prosecco-Konsortium als „Menzioni Speciali“ bezeichnet wird. Die Weine stammen entweder aus Trieste in Friaul-Julisch-Venetien oder aus Treviso in Venetien, den Heimatorten beider DOCG-Gebiete.

Prosecco Superiore Conegliano Valdobbiadene DOCG
In Treviso ist einer der beiden Unterbereiche die Prosecco Superiore Conegliano Valdobbiadene DOCG. Diese ist eine von nur 77 Regionen in Italien, die die höchste Klassifikation als Denominazione di Origine Controllata e Garantita erhalten hat (Stand 2021). Es handelt sich um ein kleines, hügeliges Gebiet, das einige der besten Prosecchi hervorbringt. Es unterteilt sich weiter in zwei Subregionen:

Prosecco Superiore Conegliano Valdobbiadene Rive DOCG
Diese Subregion bezieht sich auf 43 Orte in hügeliger Lage, die mit dem Anbau von Glera-Trauben eine besonders exklusive Qualität bieten. Unter Kennern sind diese Weine begehrt und selten zu finden.

Prosecco Superiore Conegliano Valdobbiadene di Cartizze DOCG
Die zweite Subregion, Cartizze, umfasst nur 107 Hektar hügeliges Land ausserhalb von Valdobbiadene. Die Prosecco-Produktion aus Cartizze ist begrenzt und äusserst begehrt.

Prosecco Asolo DOCG
Das zweite DOCG-Gebiet ist kleiner als Conegliano Valdobbiadene und liegt südwestlich davon. Es profitiert von einem positiven Mikroklima durch seine Lage unterhalb des Flusses Piave. Auch hier wird die Qualität der Asolo Prosecco von Liebhabern geschätzt.

Wie bei anderen Schaumweinen gibt es auch bei Prosecco verschiedene Süssegrade. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht, die von trocken bis lieblich reicht:

Brut Nature: zwischen 0 und 3 Gramm Restzucker pro Liter.
Extra Brut: zwischen 0 und 6 Gramm Restzucker pro Liter.
Brut: unter 12 Gramm Restzucker pro Liter.
Extra Dry: zwischen 12 und 17 Gramm Restzucker pro Liter.
Dry: zwischen 17 und 32 Gramm Restzucker pro Liter.
Demi-Sec: zwischen 32 und 50 Gramm Restzucker pro Liter.

Prosecco wird in der Regel nach der Méthode Charmat (Tankvergärung) hergestellt. Dabei wird der Grundwein zusammen mit einer speziellen Zucker-Hefe-Mischung, genannt ""Tirage"", in einen luftdicht verschlossenen Hochdrucktank aus Edelstahl gegeben. Während der alkoholischen Gärung wird natürlich Kohlendioxid freigesetzt, das den Tank unter Druck setzt und den Wein mit Kohlensäure versetzt. Nach diesem Prozess ruht der Wein normalerweise etwa drei Monate, bevor er filtriert wird, um Hefetrübungen zu entfernen. Anschliessend wird er mit einer Zuckerlösung, genannt Dosage, versetzt, um den gewünschten Süssegrad einzustellen.

Hochwertige Prosecco Spumante werden oft nach der aufwendigeren ""Metodo classico"" hergestellt, die die traditionelle zweite Gärung in der Flasche beinhaltet. Dieses Verfahren, auch als Champagner-Methode bekannt, wird mittlerweile auch bei vielen anderen hochwertigen Schaumweinen weltweit eingesetzt. Ein Prosecco Spumante, der diesen zweiten Gärprozess durchläuft, trägt auf dem Etikett den Zusatz ""rifermentazione in bottiglia"".

Eine weitere Besonderheit ist der Prosecco ""Col Fondo"", bei dem die Hefe nach dem Gärprozess in der Flasche verbleibt und dem Wein einen charakteristischen Geschmack und eine lebendige Textur verleiht. Dieses Verfahren, bekannt als Flaschengärung, findet direkt in der Flasche statt. Nachdem der Grundwein mit einer Mischung aus Zucker und Hefe versetzt wurde, wird er in Flaschen abgefüllt, luftdicht verschlossen und für mehrere Monate bis Jahre gelagert, während die zweite Gärung stattfindet. Nach Abschluss der Gärung wird die Hefe entfernt, der Wein geklärt und mit einer Dosage versehen, um den gewünschten Süssegrad zu erreichen.

Der Prosecco erreicht ein Jahr nach der Lese seine optimale Reife. Mit der Zeit entwickeln sich seine fruchtig-blumigen Aromen zu reiferen und weinigeren Düften. Um die Qualität zu erhalten, sollten die Flaschen frisch, trocken und fern von Licht- und Wärmequellen gelagert werden.

Für den Genuss sollte Prosecco bei einer Serviertemperatur von 6° bis 8°C gereicht werden. Am besten entfalten sich seine reichen Aromen in einem relativ weiten Tulpenglas, während wir von der Verwendung von Flöten oder Schalen abraten.

Der Hauptunterschied zwischen Prosecco und Champagner liegt in der Art und Weise, wie die Bläschen entstehen. Es gibt verschiedene Methoden, um Kohlendioxid (CO2) in den Wein zu bringen, wobei sich die Herstellungsverfahren von Prosecco und Champagner deutlich unterscheiden.

Die traditionelle Methode, die hauptsächlich für Champagner verwendet wird, ist die kostspieligste und bekannteste. Dabei wird stiller, trockener Wein in Flaschen abgefüllt, denen dann Hefe und Zucker zugesetzt werden, bevor sie mit einem Kronkorken verschlossen werden. Während die Hefe den Zucker verarbeitet, entsteht CO2 als Nebenprodukt. Diese zweite Gärung erfolgt in derselben Flasche, die schliesslich verkauft wird. Durch diesen Prozess erhält der Wein zusätzliche Komplexität, Textur und Aromen wie Brioche und Toast, insbesondere wenn er reift.

Prosecco hingegen wird in der Regel nach der Charmat-Martinotti-Methode oder einfach als Tankmethode hergestellt. Dabei erfolgt die zweite Gärung in grossen Drucktanks. Der Grundwein wird in einen Drucktank gefüllt und durch die Zugabe von Hefe und Zucker wird eine zweite Gärung ausgelöst. Sobald der gewünschte Druck erreicht ist, wird der Wein abgekühlt, um die Gärung zu stoppen. Diese Methode ist kostengünstiger, schneller und weniger arbeitsintensiv als die traditionelle Methode.

Der Vorteil der Tankmethode liegt darin, dass sie den frischen, fruchtigen Charakter der Glera-Traube bewahrt, die für Prosecco verwendet wird. So behält der Prosecco sein charakteristisches Aroma und seine Leichtigkeit, was ihn von den komplexeren und reichhaltigeren Aromen des Champagners unterscheidet.